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Gesundheitsfragen richtig beantworten

Warum präzise Angaben bei einem Antrag auf eine neue Versicherung so relevant sind und welche Konsequenzen bei Ungenauigkeit entstehen.

Der Weg, einen Antrag auf eine neue Versicherung zu stellen, startet immer mit Fragen zum versichernden Objekt oder der zu versichernden Person

 

Der Weg, einen Antrag auf eine neue Versicherung zu stellen, startet immer gleich: Mit Fragen zum versichernden Objekt oder der zu versichernden Person. Darum beleuchten wir in diesem Artikel die Frage, warum präzise Angaben in diesem Prozess so relevant sind und welche negativen Konsequenzen aus ungenauen oder unvollständigen Informationen für Sie als Person bei Gesundheitsfragen entstehen können.

Warum die richtigen Angaben bei Ihren privaten Gesundheitsfragen so entscheidend sind

Das Ausfüllen des Fragebogens ist ein notwendiger Prozess und bildet die Grundlage zur Prüfung durch den Versicherer. Vor allem im Bereich der Personenvorsorge betrifft dies in den meisten Fällen eine private Unfall-, Ablebens-, Pflegekosten- oder ähnliche Versicherung. Es werden Fragen über die gesundheitliche Vergangenheit und die derzeitige Situation gestellt, welche als Basis für die Versicherungspolizze herangezogen werden. Warum aber sind genaue Angaben so wichtig?

Oft nimmt man sich zu wenig Zeit

Unsere Erfahrung - speziell bei Personenvorsorgen - zeigt, dass Klient:innen zu Beginn der Gespräche oft zu schnell und ungenau an die Beantwortungen herangehen. Es geht mehr darum, alles “schnell hinter sich zu bringen” als genaue und exakte Angaben zu machen. Diesen Gesundheitsfragen liegen jedoch umfangreiche Regelungen des Versicherungsvertragsgesetzes zugrunde und unvollständige oder falsche Angaben können massive negative Auswirkungen im Leistungsfall haben. Leistungseinschränkungen, Ablehnung oder im schlimmsten Fall eine Vertragsanfechtung durch den Versicherer sind mögliche Konsequenzen.

Korrekte Angaben helfen mehrfach

Ein gut und gewissenhaft ausgefüllter Antrag kann zu mehreren Vorteilen führen. Der wohl offensichtlichste ist jener, dass der abgeschlossene Vertrag nicht aufgrund falscher Angaben angefochten werden kann. Zusätzlich kann eine gute Vorarbeit die Zeit vom Antrag bis zum positiven Annahme-Votum verkürzen. Was uns gleich zu dem Fall bringt, den man vermeiden möchte: Die übermittelte Polizze entspricht nicht den persönlichen Erwartungen. Was nun?

Wenn nach den Gesundheitsfragen die Polizze nicht den Erwartungen entspricht

Als erstes sollten wir zwischen einem Annahme-Votum und einer übermittelten Polizze unterscheiden. Bei einem Annahme-Votum handelt es sich um einen Vorschlag der Versicherung, welcher die Polizzierung unterstützt. Jedoch ist dieses Votum noch nicht rechtlich bindend. Denn erst eine übermittelte Polizze, die individuelle Annahmen (Prämie und Umfang des Versicherungsschutzes) dokumentiert, kann auch eine Auswirkung auf Sie und Ihre weiteren Versicherungsanträge haben. Daher für Sie ein paar Optionen.

Die Polizze stornieren – aber Vorsicht!

Sollte bereits eine Polizze erstellt sein und diese Ihren Erwartungen nicht entsprechen, weil z.B: aufgrund der angegebenen Gesundheitsverhältnisse Prämienzuschläge und/oder zusätzliche Ausschlüsse vereinbart wurden, stellt sich die Frage, wie Sie mit so einem unerfreulichen Ergebnis umgehen sollten.

Variante eins wäre, die Polizze wieder zu stornieren und es bei einem anderen Anbieter zu probieren. Dies ist für jede Polizze innerhalb einer bestimmten Frist möglich, jedoch nur in wenigen Fällen empfehlenswert. Das Problem dabei ist, dass die bereits polizzierte eingeschränkte Annahme bei jedem weiteren Versicherer anzugeben ist und die Wahrscheinlichkeit einer ebenfalls nachteiligen Annahme dort mit jedem Versuch weiter steigt. Darum raten wir immer zu Variante zwei:

Stellen Sie eine Voranfrage vor Ihrem Antrag

Wie bei jedem anderen Unternehmen können Sie auch bei Versicherungen eine Art „Annahme-Angebot” bzw. Annahme-Votum einholen. Dieses nennt sich Voranfrage, mittels derer Sie auch gleichzeitig verschiedene Versicherer anfragen können. Der Vorteil ist, dass Sie von mehreren Versicherern ein Annahme-Votum erhalten und dieses gemeinsam mit Ihrer Berater:in vergleichen können.

Eine Voranfrage ist somit bewusst kein Antrag, sondern es wird vorab nur die ausgefüllte Gesundheitserklärung an die jeweiligen Versicherer übermittelt mit dem Ziel, eine Annahme-Einschätzung zu erhalten. Diese ist rechtlich nicht bindend, jedoch bekommen Sie als interessierte Person eine gute Übersicht über die Möglichkeiten sowie formalen Ausprägungen Ihrer individuellen Annahme.

Darauf sollten Sie bei Ihren Gesundheitsfragen ab heute achten

Wir empfehlen Ihnen, sich zur Beantwortung Ihrer Gesundheitsfragen Zeit zu nehmen, die Fragen genau zu lesen (z.B. wird ein Zeitraum von 5 oder 10 Jahren in die Vergangenheit abgefragt, oder wird überhaupt kein Zeitraum eingeschränkt, dann sind die Angaben zurück bis zur Geburt zu machen) und ausreichende schriftliche Angaben zu tätigen, sodass sich die risikoprüfende Person des Versicherers ein korrektes Bild der jeweiligen Vorerkrankung(en) machen kann. Sinnvoll ist es zu vermerken, wann Beschwerden aufgetreten sind, wie diese bisher therapiert wurden, welche Maßnahmen weiter geplant sind und ähnliche Angaben. Vorhandene Befunde sollten, soweit vorhanden, beigelegt werden.

Für Sie bedeutet das einen rascheren Erhalt Ihrer Annahme-Einschätzung, weniger bis gar keine Rückfragen oder Retourschleifen und der wohl größte Vorteil: Die Chance auf ein positives Annahme-Votum wird viel leichter erzielbar sein.

Fehler die Sie bei Gesundheitsfragen unbedingt vermeiden sollten

Damit Sie sich sicher sein können, auch auf lange Sicht, einen auf Sie zugeschnittenen Versicherungsschutz zu erhalten, haben wir einige der meist gemachten Fehler beim Beantragungsprozess für Sie zusammengefasst.

Denn einer der kritischsten Aspekte bei der Beantragung von Versicherungen ist die Genauigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben. Die meisten Fehler in diesem Prozess entstehen oft aus Missverständnissen oder der Fehleinschätzung der Bedeutung bestimmter Informationen, darum lassen Sie uns gleich auf die drei großen Stolpersteine achten.

Der Blick in die Vergangenheit

Ein weitverbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass vergangene Erkrankungen oder Behandlungen, die aktuell keine Symptome zeigen oder als unbedeutend empfunden werden, nicht angegeben werden müssen. Dies kann jedoch zu Komplikationen führen, sollte ein Versicherungsfall eintreten und die nicht gemeldete Vorerkrankung relevant werden. Versuchen Sie daher immer, so gut es geht, alle Ihre vergangenen Krankheitsbilder mit anzugeben, damit Sie auch für mögliche Folgeerkrankungen versichert sind. Achten Sie dabei auf den gefragten Zeitraum. Denn in den meisten Fällen finden Sie einen solchen auf dem Fragebogen zu den Gesundheitsfragen.

Nicht jedes Hobby ist einfach nur ein Hobby

Ein weiterer typischer Fehler ist die ungenaue Angabe von Hobbys, die als risikoreich eingestuft werden können, in der Hoffnung, Prämien zu sparen. Solche Auslassungen oder Ungenauigkeiten können im Ernstfall zu einer Ablehnung von Leistungsansprüchen führen, was wiederum mit viel Frust und einer hohen finanziellen Belastung verbunden sein kann.

Krankheiten, die ich nicht habe, gibt es nicht

Oft sehen wir, dass einige Antragstellende dazu neigen, aktuelle oder jüngste Gesundheitsuntersuchungen und -tests auszulassen, besonders wenn sie glauben, dass die Ergebnisse ihre Versicherungsprämien erhöhen könnten. Diese Auslassung ist nicht nur gefährlich, weil sie zu einer Unterbewertung des Risikos führt, sondern kann auch als Verschweigen wichtiger Gesundheitsinformationen angesehen werden. Speziell bei personenbezogenen Versicherungen gilt es daher, sich passende Expertise zu holen, wenn es darum geht, welche Tests für Versicherungen wichtig sind. Was uns zum letzten Punkt bringt.

Starten Sie frühzeitig mit der richtigen Expertise an Ihrer Seite

Die Genauigkeit bei der Beantwortung von Fragen im Versicherungsantragsprozess ist unerlässlich, um negative Konsequenzen wie Leistungseinschränkungen oder Vertragsanfechtungen zu vermeiden. Doch benötigt genau das oft viel Vorlaufzeit. Daher kann es entscheidend sein, diesen Weg nicht alleine zu gehen.

Unsere erfahrenen Versicherungs-Expert:innen stehen bereit, um Sie durch jeden Schritt dieses Prozesses zu führen. Von der ersten Beratung bis hin zur finalen Polizzierung sorgen wir dafür, dass Ihr Versicherungsschutz präzise auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt ist.

Warten Sie also nicht zu lange. Je früher Sie beginnen, desto besser können wir Sie dabei unterstützen, die optimalen Konditionen für Ihren Versicherungsschutz zu finden. Melden Sie sich bei unseren Versicherungs-Expert:innen und finden Sie heraus, welche Personenvorsorge für Sie die beste Leistung zum besten Preis bietet.